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Selektive Aufmerksamkeit: In der Psychologie versteht man unter selektiver Aufmerksamkeit die Fokussierung auf ein bestimmtes Objekt, eine bestimmte Aufgabe oder einen bestimmten Gedanken bei gleichzeitigem Ausblenden irrelevanter oder ablenkender Informationen. Sie ist wesentlich für die Informationsverarbeitung, das Gedächtnis und die Entscheidungsfindung. Siehe auch Informationsverarbeitung, Gedächtnis, Entscheidungsprozesse, Problemlösen, Relevanz.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Gerald Matthews über Selektive Aufmerksamkeit – Lexikon der Argumente

Corr I 412
Selektive Aufmerksamkeit/Kognitionspsychologie/Gedächtnis/Matthews: Die Arbeiten zur Aufmerksamkeitsverzerrung wurden auch auf die Untersuchung der Gedächtnisverzerrung ausgedehnt. Würde ein ängstliches Individuum gefährliche Reize leichter kodieren als jemand, der wenig Angst hat?
Frühe Studien über Persönlichkeit und kognitive Verzerrungen deuten darauf hin, dass Depressionen mit Gedächtnisverzerrungen zusammenhängen (vielleicht weil Depressive dazu neigen, ausführlich über negative Ereignisse zu sinnieren), aber Angst nur mit selektiver Aufmerksamkeitsverzerrung (Williams, Watts, MacLeod und Mathews 1997)(1). Neuere Arbeiten liefern ein nuancierteres Bild. Wie in anderen Forschungsbereichen ist die sorgfältige Beachtung der zugrunde liegenden Prozesse der Schlüssel zu zuverlässigen Ergebnissen. Eines der häufig verwendeten Paradigmen ist das zufällige Lernen. Wenn Merkmal-angstbehaftete Individuen anfällig für Gedächtnisverzerrungen sind, sollten sie eine verbesserte Erkennung von Drohwörtern zeigen, aber typischerweise wurde kein solcher Verzerrungseffekt gefunden (Williams et al. 1997)(1).
Vs: Jedoch argumentierten Russo, Whittuck, Roberson et al. (2006)(3), dass dem Erkennungstest eine ausreichende Sensitivität fehlt, um die möglicherweise bescheidenen Verzerrungen im Gedächtnis aufzunehmen.
>Angst/Matthews.

1. Williams, J. M. G., Watts, F. N., MacLeod, C. and Mathews, A. 1997. Cognitive psychology and emotional disorders, 2nd edn. Chichester: Wiley
3. Russo, R., Whittuck, D., Roberson, D., Dutton, K., Georgiou, G. and Fox, E. 2006. Mood-congruent free recall bias in anxious individuals is not a consequence of response bias, Memory 14: 393–9


Gerald Matthews, „ Personality and performance: cognitive processes and models“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Matthews, Gerald

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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